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Ein eigenes Hörbuch produzieren

In diesem Artikel werde ich einmal darauf eingehen wie du selbst ein Hörbuch, möglichst gut und preiswert produzieren kannst. Mit preiswert meine ich, dass ich auch auf das benötigte Equipment eingehen werde. Es handelt sich dabei um eine Amateurproduktion, welche daheim in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden kann. Ich werde aber auch auf ein paar Dinge eingehen, die mehr Aufwand sind und mehr kosten und in Tichtung Semiprofessionalität gehen.

 
Info: Ich habe den Artikel so verfasst, dass du auch ohne Vorkenntnisse folgen können solltest. Ich werde alles genau erklären und es technisch so einfach wie möglich halten.

 

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1 1. Vorwort

Ich bin kein professioneller Sprecher und ich spreche auch direkt keine Hörbücher ein. Allerdings spreche ich sehr viel Text für meine Youtubevideos ein, da ich fast alles im Nachhinein nochmal vertone. Deshalb habe ich selbst beobachten können wie sich meine Stimme über die Jahre verändert hat bzw. wie ich sie besser steuern kann. Mit steuern meine ich Tonlagen und Betonung. Außerdem lernt man mit der Zeit auch flüssig zu lesen und das Gelesene dann fehlerfrei und flüssig zu sprechen. Das lernt man nicht einfach in fünf Minuten und etwas Training muss schon sein. Ich werde später im Verlauf noch darauf eingehen was ich getan habe um meine Sprechfähigkeiten zu verbessern. Außerdem werde ich über meine Erfahrung mit diversen Mikrofonen und dem Equipment berichten.

Info: Je nachdem was ihr als Beruf habt wird euch das gezielte Sprechen anfangs leichter oder schwerer fallen. Jemand der von Berufswegen viel und gut reden muss hat es hier natürlich einfacher.

Zu Anfang ist es sehr ungewohnt seine eigene Stimmer zu hören und so gut wie jeder findet dann seine eigene Stimme doof. Das gibt sich aber mit der Zeit umso öfter man die eigene Stimme hört.

Ich werde selbst auch einen Testtext einlesen und euch zeigen was bei mir am Ende herauskommt. Ich demonstriere somit auch meine Empfehlungen.

 

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2 2. Equipment

Für die Sprachaufnahmen benötigen wir einige Geräte und Software. Wir benötigen:

  1. Einen Computer
  2. Ein Mikrofon (USB oder XLR)
  3. Ein Mikrofonstativ
  4. Einen Popschutz
  5. Als Aufnahmesoftware werde ich das kostenlose Programm Audacity verwenden.

Audacity gibt es für Windows, Linux und MAC. Es kann kostenfrei heruntergeladen werden: Audacity Webseite anzeigen

Wie man Audacity für Aufnahmen einsetzt, wie dort alles eingestellt wird und wie ihr eure Aufnahmen verbessern könnt erkläre ich euch später noch im Detail und ich werde dazu auch ein Video erstellen.

 

Info: Einen kompletten sehr umfangreichen Test, samt Video, für das Setup Behringer UMC22, Stativ und mit dem MB85 BETA findet ihr hier: Semiprofessionelles Mikrofonsetup für unter 100€

 

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3 Mikrofon und Popschutz

Wenn ihr euch im Internet auf die Suche nach "bestes Mikrofon für Stimme" macht, dann landet ihr schnell in Foren wo sich viele Profis/Semi-Profis aufhalten. Dort kommen oft Empfehlungen zu "Industriestandards" und Equipment für mehrere tausend Euro. Das hilft einem Amateur natürlich nicht weiter. Kauf dir das Neumann TLM 103, es kostet ja nur günstige 1000 Euro. Spaß beiseite.

Info: An sich muss ein Mikrofon auch zur "Stimme passen". Es gibt Stimmen die funktionieren mit dem einen Mikrofon besser als mit einem anderen. Damit beschäftigt man sich aber eigentlich erst wenn man professionell arbeitet, da hier sehr viele Modelle durchprobiert werden müssen. Das Rode NT-A1 ist z.B. meinem Empfinden nach etwas höhenbetont. Wer als Mann eine tiefe Stimme hat, für den ist das ein Vorteil. Wer als Frau bereits eine recht hohe Stimme hat, für den eher weniger. Das ist aber nur meine Meinung.

 

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Mikrofon
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Popschutz

Es gibt bei Mikrofonen zwei Anschlussarten, welche sich für den Heimgebrauch eignen. XLR und USB. USB ist jedem bekannt, XLR eher nicht. XLR ist ein 3-pin Stecker und für den betrieb eines XLR-Mikrofons am PC benötigen wir ein USB-Audiointerface. Dazu gleich mehr.

 

Mikrofonarten

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t.bone MB85Beta
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Mit Popschutz

Es gibt verschiedenste Arten von Mikrofonen. Ich persönlich nutze das Samson G-Track(Großmembran-Kondensator)) mit einer Supernieren-Richtcharakteristik oder mein t.bone MB85 Beta Mikrofon(dynamisch) mit Supernierencharakteristik. Nachteil des G-Track Großmembranmikrofons ist, dass es empfindlicher ist und viel empfindlicher für Störgeräusche ist. Das MB85 Beta ist hier nicht so empfindlich, weshalb ich es meist für meine Aufnahmen bevorzuge.

Wenn ihr genau über die Richtcharakteristiken Bescheid wissen wollt, dann ist dies auf Wikipedia sehr gut erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Richtcharakteristik

 

Info: Das t.bone MB85 Beta Mikrofon ist im Endeffekt ein Nachbau des bekannten Shure SM58.

Wenn ihr eine sehr leise Umgebung schaffen bzw. garantieren könnt, dann würde ich zu einem Großmembran-Kondensatormikrofon greifen, andernfalls ist das preiswerte t.bone MB85 Beta Mikrofon z.B. eine sehr gute Wahl.

 

USB-Mikrofone

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Samson G-Track
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USB-Anschluss (Spinne)

USB-Mikrofone wie das Samson G-Track oder der Nachfolger, das G-Track Pro, können ganze einfach mit einem USB-Kabel an den PC angeschlossen werden. In diesen Mikrofonen ist bereits ein Audiointerface eingebaut. Beim G-Track gibt es mehrere Regler, welche wir aber nicht alle zwingend benötigen. Für das Einsprechen ist ein Audioausgang für Kopfhörer sehr zu empfehlen. Wir können dann nämlich einen Kopfhörer anschließen und hören unsere Stimme so, wie sie vom Mikrofon aufgenommen wird. Anfangs ist das etwas komisch, hilft aber enorm. Jeder von euch hat sicher schon einmal eine Sängerin im Fernsehen gesehen, welche beim Singen Kopfhörer trägt.

Info: Über den Lautstärkeregler wird logischerweise die Lautstärke geregelt und diese darf nicht auf Null stehen. Dazu später mehr wenn wir zur Audioaufnahme kommen.

Die anderen Regler sind für uns jetzt hier erst einmal nicht wichtig.

  • Vorteile von USB-Mikrofonen: Einfache Installation. Einstecken und los gehts. Das G-Track läuft z.B. auch unter Linux.
  • Nachteil: D/A Wandler ist fest verbaut. Oft nicht billiger als eine XLR-Lösung.

 

XLR

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XLR Kabel
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XLR-Mikrofon

XLR ist ein Steckertyp der bei professionellerem Equipment zum Einsatz kommt. Oben im Bild seht ihr ein XLR-kabel mit den Drei Pins. Die Vor- und Nachteile der Kabel sind für unseren Einsatzzweck ersteinmal egal. Nachteil der XLR Variante ist, dass wir für den Anschluss des Mikrofons an den PC ein USB-Audiointerface benötigen. Was das genau ist und wie das funktioniert, dazu kommen wir jetzt.

 

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4 Mikrofone, meine Erfahrung aus der Praxis

Ich hatt bisher folgende Mikrofone, welche sich eignen, im Test. Ich verlinke euch dazu auch Testberichte:

  1. Rode NT1A, Großmembran-Kondensator Mikrofon (benötigt Phantomspeisung und Audiointerface)
  2. SHURE SM57 mit A81WS Popschutz (benötigt Audio-Interface, keine Phantomspeisung)
  3. Komplettes Setup mit dem Nachbau des Shure SM58 für um die 100 Euro
  4. Das Samson G-Track (USB)

Das ist semiprofessionelles bis professionelles Equipment. Wenn eurer Raum akustisch nicht behandelt wurde und der Raum nicht schallgedämmt ist, dann empfehle ich euch in keinem Fall ein Großmembran-Kondensatormikrofon wie das Rode NT1A! Ihr werdet dann nämlich den Raumhall viel stärker hören und jedes noch so kleinste Geräusch ist auch mit drauf. Ich habe das Rode NT1A damals zurückgesendet, da ich lauter Störgeräusche in der Aufnahme hatte. Mein Raum ist nämlich nicht Akustisch behandelt oder sehr schlecht gegen  Schall isoliert ist.

Störende Geräusche, Beispielsweise:

  • Vögel
  • Müllabfuhr
  • Bellende Hunde
  • etc.

Ein dynamisches Mikrofon ist hier nicht so empfindlich! Deshalb nutze ich auch hauptsächlich mein SM57 oder mein t.bone 85Beta (Nachbau des SM58). Das sind beides dynamische Mikrofone, welche keine Phantomspeisung benötigen. Die meisten Großmembranmikrofone benötigen dagegen die sogenannte Phantomspeisung. Für diese Phantomspeisung gibt es meist einen Schalter am Audiointerface.

 

XLR oder USB?

Ich persönlich werde mir kein USB-Mikrofon mehr kaufen. Dort ist der D/A Wandler (Baustein der das Signal umwandelt) fest verbaut. Ein XLR-Mikrofon kann ich an jedes Audiointerface anschließen und ein Shure SM57 hält auch ein Leben lang. USB-Mikrofone müssen auch nicht unbedingt preisgünstiger sein, falls das jemand denken sollte.

Ein USB-Mikrofon kann ich nur empfehlen, wenn ihr absolut nichts bzw. so wenig wie möglich mit Technik zu tun habt. Einstecken und los geht es. Allen anderen empfehle ich ein XLR-Mikrofon mit Audio-Interface.

 

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5 Audiointerface(optional)

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Behringer UMC22
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Mikrofon an einem Audiointerface

Mit einem USB-Audiointerface können wir unser Mikrofon an den PC anschließen. Dafür reicht eine ganz simple Variante aus. Das Mikrofon wird an das Audiointerface angeschlossen und das Audiointerface dann per USB an den PC. 

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Mischpult
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Popschutz

Ich nutze hier das Behringer UMC 22, welches ca. 40 Euro kostet. Es verfügt über einen USB-Anschluss, kann 48V Phantomspannung liefern, ermöglicht das Abhörern mit einem Kopfhörer (eigene Stimme hören) und hat einen GAIN Regler. Die 48V Phantomspannung benötigen wir mit dem t.bone MB85 Beta Mikrofon allerdings nicht. 

Info: Schaltet die Phantomspannung nicht einfach ein, wenn ihr nicht wisst ob euer Mikrofon diese benötigt! Es ist möglich damit auch Mikrophone zu beschädigen. 

Ihr braucht kein Mischpult. Ich habe hier z.B. auch ein Behringer XENYX QX2001 USB, welches auch ein Audiointerface integriert hat. Wie ihr aber auch dem Bild sehen könnt, hat dieses Pult sehr viele Anschlüsse und Regler. Wir benötigen für reine Sprachaufnahmen kein solches Pult und es ist für Anfänger auch zu kompliziert zu bedienen. Mischpulte sind für Live-Übertragungen hilfreich. Da wir unsere Aufnahmen aber nachbearbeiten werden, machen wir dies alles in Audacity!

Das UMC22 ist sehr günstig. Wer etwas mehr Geld hat, dem kann ich das Focusrite Scarlett Solo empfehlen. Es ist allerdings etwa doppelt so teuer wie das UMC22: Focusrite anzeigen

Hätte ich zu Anfang mehr Geld gehabt, dann hätte ich mir direkt das Focusrite Scralett Solo gekauft. Auf meiner Todo-Liste steht dieser Kauf noch und dann werde ich es mit dem UMC22 vergleichen. 

 

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6 Stative

Damit wir das Mikrofon bequem positionieren können gibt es verschiedene Möglichkeiten:

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Schwenkarm am Tisch
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Stative

Ich persönlich nutze mittlerweile Simple Ständer und Schwenkarmstative. Reine Tischstative bieten mir nicht genug Flexibilität was die Einstellungsmöglichkeiten wie die Höhe angeht. Für die permanente Nutzung an einem Ort sind Schwenkarmstative die an den Tisch geklemmt werden richtig praktisch. Ich selbst besitze 3 solcher Stative.

Oben im Bild seht ihr einmal ein Schwenkarmstativ am Tisch. Im Bild daneben seht ihr links ein Galgenstativ das gerade gestellt ist und rechts daneben einen simplen Mikrofonständer. Galgenstative sind flexibler und es ist z.B. möglich sie seitlich neben sich zu stellen und dann das Mikrofon auszurichten. Ein Mikrofonständer dagegen muss immer vor der Person stehen. Ich sitze beim Einsprechen von Text immer auf einem simplen Hocker, da dieser keine Geräusche macht, wenn ich mich bewege.

Info: Mikrofone sind unterschiedlich schwer! Wenn ihr einen Schwenkarm kauft, dann achtet unbedingt auf das zulässige Maximalgewicht!

Solche günstigen Schwenkarme wie oben im Bild zu sehen, setze ich bei Mikrofonen ein die so ca. 300 Gramm wiegen. Ein Samson G-Track oder andere Großmembranmikrofone kann man daran z.B. nicht so wirklich nutzen, da diese meist zu schwer sind.

Preiswerte Schwenkarme anzeigen

 

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7 Empfehlungen: Kosten für verschiedene Setups?

Ein USB-Mikrofon mit einem integrierten Audiointerface muss insgesamt nicht preiswerter sein als ein Setup mit Audiointerface. Das Behringer UMC 22 kostet ca. 40€ und das t.bone MB85 Beta auch etwa 40€. Dazu kommt noch ein XLR-kabel für ca. 10 Euro, macht insgesamt ca. 90€. Das Samson G-Track kostet 110€ oder mehr. Das Zubehör wie Stativ, Spinne und Popschutz benötigen wir bei beiden Modelle.

Vorteil bei einem separaten Audiointerface ist, dass ihr dann verschiedene Mikrofone anschließen könnt. Es ist also wiederverwendbar und flexibler. Es folgen einige Empfehlungen von mir.

 

Weitere populäre USB-Mikrofone

 

Audiointerface

Behringer UMC22, ca. 40€ : anzeigen

oder

Focusrite Scarlett Solo, ca. 90€: anzeigen

 

XLR-Mikrofone

Großmembran-Kondensator(Phantomspeisung benötigt)

Wenn ihr über einen Raum verfügt der wenig hallt und auch sehr leise ist.

  • Rode NT-1A, ca. 150€: anzeigen
  • Audio-Technica AT2020, ca. 80€. Dieses Mikrofon gibt es sowohl als USB-Variante als auch als XLR-Variante. Ich empfehle euch die XLR-Variante: anzeigen
  • Audio-Technika AT-2035, ca. 170€. Der große Bruder vom AT2020: anzeigen

 

Dynamische Mikrofone

  • Shure SM58, ca. 110 €: anzeigen
  • Nachbau des Shure SM58, z.B. t.bone MB85Beta, ca. 30€.

 

Zubehör

Im günstigsten Fall kommen wir also auf etwa 100€. Mit dem preiswertesten Kondensatormikrofon auf ca. 150€. 

 

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8 3. Planung & Script

Ihr könnt einen Text bzw. Buch einfach so normal lesen. Bei vielen Produktionen wird aber der Buchtext selbst aufbereitet, beispielsweise so, dass verschiedene Dialoge der Charaktere erkennbar und entsprechend betont werden können. Das hilft dem ein- oder anderen beim Einsprechen und ermöglicht eine bessere Betonung.

Folgendes Beispiel soll euch das im Groben verdeutlichen. Kreativität ist erlaubt und ihr sollt und müsst das nicht eins zu eins nachmachen! Das ist nur ein kleines Beispiel wie ich es machen würde. Oft werden auch Farbmarkierungen eingesetzt, weil das schneller geht, als alles "umzuschreiben". Oft werden Büchertexte aber auch nochmal leicht angepasst, damit es besser zu einem Hörbuch passt.

 

Folgendes ist der Text, den ich einlesen werde. Den Text könnt ihr auch gerne selbst für Experimente nutzen, sofern ihr die Quelle verlinkt. Danke.

 

Beispiel, normaler Text

Montag, 8:30. Paul verließ sein Apartment in der Deckertstraße und steuerte direkt auf seinen Wagen zu. Irgendwann muss ich die Karre mal wieder waschen dachte er bei sich, aber das hat noch Zeit. Vielleicht ja nächstes Wochenende?

Die Türe des Wagens öffnete sich automatisch, er setzte sich auf den rechten Vordersitz und warf seine Aktentasche auf den linken Sitz. "Guten Morgen Paul, wohin darf ich Sie heute bringen" ertönte es aus dem Lautsprecher. Polizeipräsidium, Distrikt 23 sagte Paul und lehnte sich seufzend zurück in den Sitz. Verdammte Blechbüchsen und selbst fahren darf man auch nicht mehr.

Immerhin durfte die Polizei ihre Dienstwagen noch selbst steuern. Wäre auch noch schöner, wenn diese Blechbüchsen jetzt die Verfolgung von Straftätern alleine durchführen würden während die Polizei im Wagen sitzt und Däumchen dreht. Eine schreckliche Vorstellung. "Bitte bestätigen Sie das Ziel, Polizeipräsidium, Disctrict 23". Ja verdammt, sagte Paul.

Jeden Schrott musste man mittlerweile bestätigen, ich weis doch noch was ich sage, dachte Paul bei sich. Der Wagen fuhr leise an und Paul beugte sich nach links um sein Computerdisplay aus der Aktentasche zu fischen. Diese flachen, neuen faltbaren Displays waren wirklich eine praktische Sache. Schauen wir doch mal was es neues auf der Welt gibt. "Computer, Audioausgabe starten".

"Der Sicherheitsminister Hugo Brown hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der alle Autohersteller dazu verpflichten soll eine Altersüberprüfung beim Benutzen von autonomen Fahrzeugen durchzuführen. Dies soll sicherstellen, das der Boardcomputer der Fahrzeuge nur Befehle von Personen über 16 Jahren akzeptiert. Der Grund für diesen Entwurf sei laut Minister Brown die Sicherheit der Kinder. In letzter Zeit hatte sich die Fälle gehäuft bei denen Kinder unter 16 Jahren Spritztouren durch ganz Europa, bis nach Russland unternommen haben. Die Behörden wurden deshalb mit tausenden von Vermisstenmeldungen überflutet. Nach ein paar Wochen tauchten so gut wie alle Kinder allerdings wieder auf."

Erst vor zwei Wochen hatte er seiner 10-jährigen Nichte eines dieser neumodischen Holo-Spielzeuge zum Geburtstag geschenkt. Wie hießen diese Dinger gleich noch. H.. irgendwas... egal.

Es handelte sich dabei um eine Art Halsband welches ein Hologramm vor das Gesicht des Trägers projizieren konnte. Außerdem war es damit auch möglich die Stimme zu verändern. Die Kids hatten eine Menge Spaß dabei sich damit zu verkleiden und Videos zu drehen. Diese Videos wurden dann ins Internet geladen. Auf den meisten Videoportalen war dies verboten, allerdings gab es da diese neue Plattform "Facy", welche sich genau darauf spezialisiert hatte. Da die Kinder so anonym und unerkannt und diese Videos explizit als "Fälschung" markiert waren, war dies eine Möglichkeit sich online zu präsentieren um Blödsinn festzuhalten. Fast immer wurden irgendwelche Gesichter und Stimmen von Superhelden, Models, Animefiguren, Tiere oder Stars gewählt.

Normale Aufnahmen von Kindern unter 16 Jahren waren seit 2054 nämlich nicht mehr erlaubt bzw. wurden von den Portalen gefiltert und gelöscht, da der Missbrauch solcher Aufnahmen und andere Konsequenzen wie Online-Mobbing exorbitant zugenommen hatten. An sich war die Nutzung von Content-Platformen schon immer erst ab 16 Jahren erlaubt gewesen, aber niemand konnte diese Regeln erfolgreich und effizient durchsetzen. Bis 2054 der Alterserkennungsprozess erfolgreich in die Gesichtserkennung integriert wurde. Ab dann wurden alle Videos von Minderjährigen automatisch gefiltert und gelöscht.

Paul fragte sich ob es nicht möglich wäre die geplante Gesichtsüberprüfung von Fahrzeugen mit diesen Holo-Halsbändern einfach auszutricksen. Er war sich ziemlich sicher, dass dies funktionieren würde.

 

Aufbereitet als Script

Montag, 8:30. Paul verließ sein Apartment in der Deckertstraße und steuerte direkt auf seinen Wagen zu.

Paul denkt: Irgendwann muss ich die Karre mal wieder waschen dachte er bei sich, aber das hat noch Zeit. Vielleicht ja nächstes Wochenende?

Die Türe des Wagens öffnete sich automatisch, er setzte sich auf den rechten Vordersitz und warf seine Aktentasche auf den linken Sitz.

Auto: "Guten Morgen Paul, wohin darf ich Sie heute bringen" ertönte es aus dem Lautsprecher.

Paul: Polizeipräsidium, Distrikt 23 sagte Paul und lehnte sich seufzend zurück in den Sitz. Verdammte Blechbüchsen und selbst fahren darf man auch nicht mehr.

Paul denkt verächtlich: Immerhin durfte die Polizei ihre Dienstwagen noch selbst steuern. Wäre auch noch schöner, wenn diese Blechbüchsen jetzt die Verfolgung von Straftätern alleine durchführen würden während die Polizei im Wagen sitzt und Däumchen dreht. Eine schreckliche Vorstellung.

Auto: "Bitte bestätigen Sie das Ziel, Polizeipräsidium, Disctrict 23".

Paul: Ja verdammt, sagte Paul.

Paul denkt sauer: Jeden Schrott musste man mittlerweile bestätigen, ich weis doch noch was ich sage, dachte Paul bei sich.

Der Wagen fuhr leise an und Paul beugte sich nach links um sein Computerdisplay aus der Aktentasche zu fischen. Diese flachen, neuen faltbaren Displays waren wirklich eine praktische Sache.

Paul: Schauen wir doch mal was es neues auf der Welt gibt. "Computer, Audioausgabe starten".

Computer liest vor: "Der Sicherheitsminister Hugo Brown hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der alle Autohersteller dazu verpflichten soll eine Altersüberprüfung beim Benutzen von autonomen Fahrzeugen durchzuführen. Dies soll sicherstellen, das der Boardcomputer der Fahrzeuge nur Befehle von Personen über 16 Jahren akzeptiert. Der Grund für diesen Entwurf sei laut Minister Brown die Sicherheit der Kinder. In letzter Zeit hatte sich die Fälle gehäuft bei denen Kinder unter 16 Jahren Spritztouren durch ganz Europa, bis nach Russland unternommen haben. Die Behörden wurden deshalb mit tausenden von Vermisstenmeldungen überflutet. Nach ein paar Wochen tauchten so gut wie alle Kinder allerdings wieder auf."

Paul grübelt: Erst vor zwei Wochen hatte er seiner 10-jährigen Nichte eines dieser neumodischen Holo-Spielzeuge zum Geburtstag geschenkt. Wie hießen diese Dinger gleich noch. H.. irgendwas... egal.

Es handelte sich dabei um eine Art Halsband welches ein Hologramm vor das Gesicht des Trägers projizieren konnte. Außerdem war es damit auch möglich die Stimme zu verändern. Die Kids hatten eine Menge Spaß dabei sich damit zu verkleiden und Videos zu drehen. Diese Videos wurden dann ins Internet geladen. Auf den meisten Videoportalen war dies verboten, allerdings gab es da diese neue Plattform "Facy", welche sich genau darauf spezialisiert hatte. Da die Kinder so anonym und unerkannt und diese Videos explizit als "Fälschung" markiert waren, war dies eine Möglichkeit sich online zu präsentieren um Blödsinn festzuhalten. Fast immer wurden irgendwelche Gesichter und Stimmen von Superhelden, Models, Animefiguren, Tiere oder Stars gewählt.

Normale Aufnahmen von Kindern unter 16 Jahren waren seit 2054 nämlich nicht mehr erlaubt bzw. wurden von den Portalen gefiltert und gelöscht, da der Missbrauch solcher Aufnahmen und andere Konsequenzen wie Online-Mobbing exorbitant zugenommen hatten. An sich war die Nutzung von Content-Platformen schon immer erst ab 16 Jahren erlaubt gewesen, aber niemand konnte diese Regeln erfolgreich und effizient durchsetzen. Bis 2054 der Alterserkennungsprozess erfolgreich in die Gesichtserkennung integriert wurde. Ab dann wurden alle Videos von Minderjährigen automatisch gefiltert und gelöscht.

Paul fragte sich ob es nicht möglich wäre die geplante Gesichtsüberprüfung von Fahrzeugen mit diesen Holo-Halsbändern einfach auszutricksen. Er war sich ziemlich sicher, dass dies funktionieren würde.

 

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9 5. Umgebung, Akustik

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Tonstudio

Tonstudio mit Akustikkabine - Bild Pixabay/alexemotions

Das wir daheim kein auf Akustik optimiertes Tonstudio haben sollte klar sein. Auch eine Akustikkabine wird wohl keiner zu hause haben. Der Eigenbau an sich ist bezahlbar aber das Problem ist generell der Platz. Oben auf dem Bild seht ihr hinter dem Mikrofon einen Audiodiffusor (das Holz mit den vielen Vertiefungen und Erhöhungen).

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Akustikmatte
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Mikrofon mit Diffusor (B2)

Im Bild oben links sehen wir eine Akustikmatte, welche es in verschiedensten Formen gibt. Solche Matten kann man in einem Raum, wenn man ihn für Aufnahmen herrichtet, nutzen um Schallreflektionen zu verringern. Diese Matten dämmen nicht! D.h Außenschall halten sie nicht ab, sie reduzieren den Nachhall in einem Raum, schlucken oder streuen Schallwellen.

Es gibt aber auch Varianten, wo ein Absorber direkt hinter dem Mikrofon angebracht wird(B2). Diese Absorber reduzieren den reflektierten Schall von der Wand hinter dem Sprecher allerdings nicht. Der Effekt scheint wohl nur minimal zu sein. Es gibt dazu einige nützliche Videos auf Youtube. Vor allem von "boothjunkie". Ein weiterer Nachteil ist, dass wir das Sichtfeld durch diesen Absorber versperrt haben und wir müssen Text lesen. Diese Variante ist also weniger für unser Vorhaben geeignet.

Solche Schallabsorber für Stative gibt es schon ab 40 Euro zu kaufen: Beispiel anzeigen

Ich wollte dies erwähnt haben, damit ihr darüber Bescheid wisst. Für unseren Anwendungsfall werden wir jedoch nichts davon verwenden, da ich es sehr einfach halten möchte.

 

Ihr solltet darauf achten, dass der Raum in dem ihr aufnehmt nicht hallt. Vorhänge, Teppiche und offene Kleiderschränke sind z.B. sehr gute Schallschlucker. Ihr könnt einmal folgendes testen. Sprecht ganz normal in einem Raum und hört genau auf eure Stimme. Klatscht auch einmal in die Hände. Jetzt begebt ihr euch einmal mit dem Kopf in den Kleiderschrank und sprecht dann dort hinein und klatscht auch einmal. Ihr solltet definitiv einen Unterschied hören. Im Video zu meiner Stimme, welches im nächsten Abschnitt folgt, gibt es eine Aufnahme mit einem Rode NT-1A im Kleiderschrank.

 

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10 4. Die Aufnahme, Stimme, Betonung

 

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10.1 Stimme

Vorweg will ich einmal kurz auf einige wichtige Punkte eingehen, damit hier keine falschen Hoffnungen entstehen. Viele von euch kenne sicherlich deutsche Topsprecher wie David Nathan oder Simon Jäger. Die Namen sagen euch eventuell nichts aber David Nathan synchronisert z.B. Johnny Depp und Simon Jäger z.B. Matt Damon.

Wer genaueres wissen will hier die links:

Das sind Profis bzw. auch selbst Schauspieler, die das schon ihr Leben lang als Beruf machen. Außerdem haben diese beiden z.B. sehr markante einzigartige Stimmen. Eine solche Stimme kann man sich nicht antrainieren, sondern diese ist unter anderem durch die Länge der Stimmbänder etc. definiert, also angeboren. Ihr könnt eure Stimme auch nicht so trainieren, das ihr super tief klingt, denn auch das hängt mit den Stimmbändern selbst zusammen.

Was ihr aber definitiv machen könnt ist zu trainieren eure eigene Stimme besser einzusetzen. Dabei kann man Betonung, klares Sprechen, sicheres Sprechen und eine gewisse Harmonie trainieren. 

Ich persönlich "summe" immer bevor ich Text einlese. Dabei summe ich erst normal und versuche dann immer tiefer zu werden. Dann spreche ich Worte wie "bing bong" und ziehe dabei das "ng" lang. Dabei vibrieren meine Stimmbänder, werden "warm" und entspannen sich. Dieses "Warmup" macht definitiv einen Unterschied und meine Stimme wird dadurch auch leicht tiefer, allerdings nur kurzzeitig. Wenn ihr übrigens gezwungen tiefer sprecht, dann hört sich das meist komisch und nicht natürlich an!

Info: Versucht nicht wie jemand zu klingen dessen Stimme ihr besonders mögt. Arbeitet mit eurer eignene Stimme.

Es gibt auf Youtube viele Videos über das "warm machen der Stimme". 

 

Schaut euch mal folgendes Video an und achtet darauf wie Martin Kessler klingt, wenn er normal redet. Wenn ihr dann erkennt woher ihr diese Stimme kennt, dann hört euch mal genau an, wie er klingt wenn er synchronisiert. Es wird also nicht einfach so "runtergelesen", sondern gespielt und betont.

 

 

 

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11 Entwicklung meiner Stimme

Wie sich meine Stimme über die Jahre entwickelt hat, habe ich einmal dokumentiert. Natürlich hat sich das Equipment verbessert und auch die Audiobearbeitung. Die Aufnahmen sind in einem akustisch unbehandelten Raum entstanden. Ich bin kein professioneller Sprecher! Es geht mir darum euch zu zeigen, dass man seine Stimme aber sehr wohl entwickeln kann!

Info: Momentan plane ich an einigen Akustikoptimierungen in meinem Raum. Wenn ich da Erfolg habe gibt es ein Video und einen Artikel dazu.

 

Wie ihr hören könnt, hat die Aufnahme im Kleiderschrank eine ganz eigene Charakteristik, da dort aller Reflexionsschall geschluckt wird. Da könnt ihr entweder Aufnahmen im Kleiderschrank machen oder euch eine Schallkabine bauen und das ist dann schon der Schritt in Richtung Profi.

 

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11.1 Vorbereitungen

  1. Zuerst ist es wichtig das wir entspannt sitzen und das Mikrofon optimal vor dem Mund positioniert ist. 
  2. Ich mache meine Stimme meist etwas "warm" in dem ich summe und dabei die Tiefe langsam ändere. Außerdem spreche ich Wörter wie "Bing Bong King Kong" bei denen ich das "ng" betone und mit der Stimme tiefer gehe. Das entspannt meine Stimmbänder. Es gibt auf Youtube genug Videos darüber, wie ihr eure Stimmbänder entspannen und warm machen könnt. Meist sind das auch Methoden für Sänger, wobei wir hier nicht singen werden.
  3. Ich trage keine Kleidung die bei Bewegungen raschelt und auch keinen Schmuck oder andere Elemente die bei Bewegung klimpern könnten. Ansonsten haben wir störende Geräusche in der Aufnahme.
  4. Wenn ihr von Papier ablest, empfehle ich euch einen Ständer. Soetwas wie einen Notenständer. Ansonsten raschelt ihr eventuell mit dem Papier herum? Das merkt ihr aber selbst.
  5. Ich spüle meinen Mund oft vorher aus, denn manchmal hat man gerade etwas Süßes getrunken und der Speichel ist dickflüssig. Das stört mich beim Sprechen. Dadurch entstehen dann vermehrt Klicklaute durch den Speichel.
  6. Auch mein Stuhl ist ein Stuhl der nicht knartscht oder irgendwelche Geräusche von sich gibt, falls ich mich bewege.
  7. Alle Fenster und Türen sind zu.
  8. Läutet gleich die Kirche um 11 sturm? Ist es die Zeit in der die Müllabfuhr ihre Runden dreht? Nein? Dann geht es los.
Info: Das ist meine Methodik, ich bin aber kein Experte! Wer eine bessere Idee oder Ergänzungen hat kann gerne einen sachlichen Kommentar verfassen.

 

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12 Sprechen/Lesen

Die Betonung hängt eng mit einer gewissen Schauspielerei zusammen. Es ist nicht so, dass ich das selbst besonders gut könnte, aber das macht eben einen guten Sprecher aus. Dazu empfehle ich hier das Video von Audible mit Simon Jäger. Achtet darauf wie er spricht, betont, auf sein Gesicht usw., wenn er vorliest und wie er spricht, wenn er das Interview gibt. Er liest nicht einfach er schauspielert.

 

Pausen

Pausen sind wichtig und sind auch ein wichtiges Stilmittel. Achtet einmal gezielt auf Pausen bei professionellen Hörbuchproduktionen. Wenn ihr zu schnell lest dann wirkt alles hektisch und es ist für den Zuhörer anstrengend. Wenn es allerdinsg zu langsam ist, dann schläft der Zuhörer ein.

In der Nachbearbeitung sollte auch darauf geachtet werden, dass nicht zu abrupt geschnitten wird und damit beispielsweise eine wichtige Pause einfach abgehackt oder entfernt wird. Der nächste Satz beginnt dann beispielsweise zu schnell und das ist dann wieder anstrengend anzuhören. Auch die Betonung ist wichtig, sollte aber auch nicht übertrieben werden.

 

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13 5. Bearbeitung der Aufnahme

 

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13.1 Normalisieren

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Normalisieren

Normalisieren in Audacity

Bei diesem Prozess wird die Amplitude angepasst, so dass sie innerhalb eines vorgegebenen Bereichs liegt. Genaueres gibt es dann im Video zur Bearbeitung.

 

Handbuch Englisch: https://manual.audacityteam.org/man/normalize.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Normalisierung_(Audio)

 

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13.2 Compressor

Ein Kompressor dient zur Einschränkung des Dynamikumfangs. Kurz gesagt der Kompressor verringert die Unterschiede zwischen lauten und leisen Stellen. Wenn wir ein Hörbuch lesen sollten wir hier jedoch eher weniger solcher Probleme haben. 

Gute Startwerte sind z.B

  • Threshold: -18
  • Noise Floor: -40
  • Ratio: 2:1
  • Attack Time: 0.5 Sekunden
  • Decay Time: 1.0 Sekunden

Alle Checkboxen deaktivieren.

Handbuch Englisch: https://manual.audacityteam.org/man/compressor.html

 

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13.3 Rauschfilter(Rauschen entfernen)

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Audacity Rauschen entfernen


Rauschfilter in Audacity

Mit dem Rauschfilter können wir, wie der Name schon sagt, Rauschen entfernen. Dazu markieren wir erst einmal eine stille Passage. Anschließend wird der Filter "Noise Reduction" aus dem Effektmenü gewählt und dort "Get Noise Profile" angeklickt. Anschließend heben wir die Auswahl auf und selektieren den Filter erneut. Dieses mal drücken wir einfach auf ok.

Der Filter hat drei wichtige Parameter:

  1. Noise: Legt fest wie stark das Rauschen reduziert wird.
  2. Sensitivity: Legt fest wie sensibel die Reduktion ist. Erhöhen wir den Wert zu stark, so kann es sein dass auch Geräusche verschwinden die kein Rauschen sind.
  3. Frequency Smoothing(bands): Splittet die Rauschreduzierung in benachbarte Bänder auf. In der Anleitung wird diese Einstellung detailliert erklärt.

Bei meinem Mikrofon und meiner Stimme funktionieren die Werte, welche ihr oben im Bild seht am besten.

Handbuch Englisch: https://manual.audacityteam.org/man/noise_reduction.html

 

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13.4 Equalizer (Stimme verbessern)

Mit einem Equalizer können wir die einzelnen Frequenzbereiche der Stimme anpassen bzw. wir beeinflussen damit die gezielt die Lautstärke verschiedener Frequenzbereich. Wichtig dabei ist auch zu verstehen, dass männliche und weibliche Stimmen nicht einfach gleich nachbearbeitet werden. Die Bearbeitung variiert auch von Sprecher zu Sprecher, jeder Mensch hat eine andere Stimme!

Hier einmal der Frequenzverlauf einer männlichen helleren Stimme und der einer Frau (jung frisch hell).

 

Frau

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Frau Stimme Frequenzverlauf

Frau Stimme Frequenzverlauf (Ab 18.000 Hz ist die Kurve hier wegen der Kompression abgeschnitten)

 

Mann(meine Stimme)

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Männliche Stimme Frequenzverlauf

Männliche Stimme Frequenzverlauf

Wir sehen deutlich, dass die männliche Stimme im tiefen Bereich stärker ist. Die weibliche Stimme ist bei den höheren Frequenzen stärker. An sich auch logisch. Mit dem Equalizer können wir nun die einzelnen Bereiche anheben und damit z.B. den Bass der männlichen Stimme verstärken. Übertreibt man dies, hört es sich aber nicht mehr harmonisch an. Auch ein Equalizer vollbringt keine wunder und er wird eure oder meine Stimme nicht so klingen lassen wie "Optimus Prime" in Transformers.

 

Wichtige Frequenzinfos

Sprechton-Grundfrequenz bei Männern: Ab ca. 80 Hz
Sprechton-Grundfrequenz bei Frauen: Ab ca. 100 Hz

 

  • Erhöhungen im Bereich von 100Hz - 250Hz: Der Klang wird dicker, wärmer, mehr Körper.
  • Bass Männerstimme: Um die 80-150 Hz anheben.
  • Bass Frauenstimme: Um die 150-200 Hz anheben.
  • S und Zischlaute befinden sich meist ca. im Bereich von 6000-8000Hz. Erhöhen wir diesen Bereich klingt der Ton heller aber auch meist "zischiger".
  • 1000-6000Hz lässt die Stimmer präsenter klingen.
  • Wenn ich 250-500Hz bei meiner Stimme absenke, klingt sie offener.

Das sind nun nur einige grobe Anhaltspunkte. Es gibt kein all-in-one Rezept für eure Stimme! Ihr müsst euch hier selbst Zeit nehmen und auch "herumspielen". Dabei sollte generell klar sein, das niedrige Frequenzen für tiefe Töne zuständig sind und je höher die Zahl wird, desto höher wird der Ton. Im Video, welches gleich folgt zeige ich aber auch noch, wie ihr feststellt, welche Frequenzen bei einem Wort stark, weniger stark und in welchem Bereich vertreten sind.

Ich empfehle hier viel auszuprobieren um ein Gefühl dafür zu bekommen. Natürlich nicht einfach per Chaosprinzip, sondern strukturiert mit Logik.

 

Handbuch Englisch: https://manual.audacityteam.org/man/equalization.html

Lowcut-Filter: http://www.musikerwiki.de/index.php/Low_Cut

 

Video

Ich habe ein 30 Minütiges Video gedreht in dem ich alles umgesetzt habe, was ich hier schreibe. Am Ende des Videos gibt es dann das Ergebnis. Für einen Amateur finde ich das Ergebnis gut. Das ist im übrigen das erste mal, dass ich versucht habe einen Text in Hörbuch-Art zu lesen!

 

Kapitel

  • 00:12 Aufnahme & Einstellungen 
  • 02:40 Rauschen entfernen, Normalisieren, Kompressor
  • 07:43 Equalizer
  • 08:43 Hoch- und Tiefpass
  • 15:41 Frequenzen finden
  • 21:18 Geräusche entfernen
  • 25:25 Pausen
  • 29:01 Fertiges Resultat

 

Hier die Resultate zum anhören und als WAV zum Download. Die Originalaufnahme ist auch dabei. Wer also findet, dass ich es schlecht gemacht habe, kann gerne meine Originalaufnahme bearbeiten und es besser machen. Für nptzliche kritik, von der ich lerne, bin ich immer dankbar.

Unbearbeitete Aufnahme: Download WAV

Bearbeitet Aufnahme: Download WAV

 

Originalaufnahme

Bearbeitet

 

Weiterführende wichtige Infos

Reduktion von Zischlauten(Sibilanten): https://de.wikipedia.org/wiki/De-Esser

 

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14 Audacity Plugins

Es gibt sehr viele externe Plugins für Audacity, welche zusätzlich installiert werden können. Ich habe absichtlich keine externen Plugins genutzt, damit jeder alles auf seinem System mit Bordmittel reproduzieren kann!

 

Compressor

https://theaudacitytopodcast.com/chriss-dynamic-compressor-plugin-for-a…

 

Noise-Gate

Mit einem Noise-Gate Filter können  Geräusche die eine Schwelle unterschreiten automatisch entfernt werden.

Download: https://wiki.audacityteam.org/wiki/Nyquist_Effect_Plug-ins#Noise_Gate

 

De-Esser

DE-Esser: https://forum.audacityteam.org/viewtopic.php?f=42&t=79278

Spitfish DE-Esser: http://www.digitalfishphones.com/main.php?item=2&subItem=5

Lisp De-Esser: https://bedroomproducersblog.com/2014/09/20/sleepy-time-dsp/

 

Listen und Weitere

Pluginliste: https://wiki.audacityteam.org/wiki/Nyquist_Effect_Plug-ins

Reaper-Plugins: https://www.reaper.fm/download.php

 

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15 5. Rechtliches

Bedenkt bitte, dass Bücher und Texte in aller Regel geschützt sind, es sei denn das Urheberrecht ist erloschen. Bei den Werken von Göthe und Schiller ist das z.B. schon erloschen. Ihr könnt also nicht einfach Harry Potter vorlesen und auf Youtube stellen, weil euch das Buch so mögt. Das kann viel rechtlichen Ärger geben!

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Regelschutzfrist

Projekt Gutenberg bei archive.orghttps://archive.org/details/texts?and[]=languageSorter%3A"German"

 

Weitere Bildquellen

 

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16 6. Fazit

Ich hoffe dass dir mein Artikel einen kleinen Einblick geben konnte, was so möglich ist. Wie gesagt bin ich kein Experte, aber die Informationen basieren auf meiner bisherigen Erfahrung und was ich umgesetzt habe könnt ihr euch oben im Video anhören.

 

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